Ausland

Sonntag, 19. Juli 2015

Susanne K. geht in Irak

Die ehemalige Bundestagsabgeordnete Susanne K. geht in den Irak zum unterrichten. Sie geht nach Erbil. Obwohl Erbil nicht unmittelbar von den Kämpfen in den westlichen und südlichen Nachbarprovinzen betroffen ist, gilt die Sicherheitslage aufgrund der Nähe zum ISIS-kontrollierten Gebiet als angespannt. Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen Reisen in die Gegend ab. Trotzdem möchte Susanne K. in diese Stadt. Ich will noch mal was anderes sagte Susanne K. Schön länger haben sie und ihr Mann überlegt, was es sein könnte. Ihr Leben habe sich immer in Episoden abgespielt. Erst Studium, dann Gitarrenlehrerin, anschließend Politikerin und nun Lehrerin im Ausland. Die möglichen Schulstandorte Lissabon und Paris kamen für sie nicht mehr in Frage, als sie das Stellenangebot in Erbil las. Sie war begeistert. Sie hat sich mit Erfolg beworben. Meine Schüler haben die Entscheidung mit beeinflusst sagte Susanne K. Derzeit unterrichtet sie in Rangendingen an der Schule. In ihrem Berufsleben habe sie teilweise mehr türkisch- und kurdischstämmige Kinder als Schwaben in der Klasse gehabt. Die Lehrerin beschloss türkisch zu lernen, reiste ein bis zweimal pro Jahr in das muslimisch geprägte Land. Die fremde Kultur ließ sie nicht mehr los. Kurdisch kann Susanne K noch nicht. Voller Elan paukt sie, seit ihr Ziel feststeht, Vokabeln und Grammatik. An der deutschen Schule wird sie jedoch auch ohne fließendes Kurdisch zurechtkommen. Die Schule ist in der Stadt sehr anerkannt. Die Klassen bestehen aus zehn bis 15 handverlesenen Schülern. Auch das Lehrerkollegium sei sehr engagiert. Zunächst ist ihr Lehrauftrag auf zwei Jahre befristet. Im Herbst will ihr Mann Uli K. der sich in Balingen weiter um das Haus und die Katze kümmert, sie im Irak besuchen. Weihnachten soll in der Fremde gefeiert werden. Es geht darum, dort eine Nische zu finden, in der ich mich wohlfühle sagt Susanne K. Das erste Vierteljahr hat sie Probezeit. Sie unterrichtet Musik, Deutsch und Kunst. Die Schule gibt es seit sechs Jahren. In der Unterrichtsgestaltung hat sie viel Freiheit.
Im Moment gilt Erbil als relativ sichere, aufstrebende Stadt. Ich kenne Susanne K. persönlich und wünsche ihr viel Spaß.

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