Der Bahnhofstreit ist eskaliert
Hat Bahnhofeigentümer Peter S. die schöne Stadt Balingen in Sachen Bahnhofkauf arglistig getäuscht? Dieser justiziable Vorwurf wurde gestern mehrfach von Seiten der Stadtverwaltung erhoben. Peter S. soll demnach den Bahnhofkaufvertrag im Bewusstsein unterzeichnet haben. Die Stadtverantwortlichen behaupten das Peter S. sich nicht an die Vereinbarungen hält. Anlass für die harschen Worte war ein offizielles Treffen heute im schönen Bahnhof. Dort wurde über den Wartesaal, die Stellplätze vor dem Bahnhof und die Wegerechte rund um den Bahnhof gesprochen bzw gestritten. Es wurde dabei laut und auch sehr laut. Auf der einen Seite Vertreter der Stadt Balingen und der Balinger SPD, auf der anderen Seite Bahnhofeigentümer Peter S. und Dieter G. der Leiter des Bahnhofsmanagements bei DB Netze. Es wurde noch keine Einigung erzielt. Wir bestehen darauf, dass Herr S. den Kaufvertrag einhält und den Wartesaal werktags von 5.30 Uhr bis 20.15 Uhr, sonn- und feiertags von 7.30 Uhr bis 20.15 Uhr öffnet sagte Oberbürgermeister Helmut R. Ich werde dies nicht einfordern sagte Dieter G. Steht er doch auf dem Standpunkt, dass sich die Öffnungszeiten der Wartehalle seit der Übernahme des Fahrkartenschalters durch Peter S. durchaus auf die Öffnungszeiten dieses Schalters reduzieren lassen. Letztlich verständigten sich beide Seiten darauf, dass nun die Immobilienfirma eingeschaltet wird. Die hat Peter S. das Bahnhofgebäude verkauft. Peter S. erklärte indes, dass die ganze Angelegenheit ohnehin bald der Vergangenheit angehöre. Den wenn die Gastronomie beginnt ist die Halle jeden Abend bis 22.00 Uhr offen. Auch bei der Frage, wie eine Gastronomie-Außenterrasse gestaltet werden muss, damit der Zugang zum Bahnsteig noch problemlos möglich ist, blieben die Fronten gestern verhärtet. Der Bahnhofeigentümer warf Oberbürgermeister Helmut R. und dem Leiter des Stadtplanungsamts, Michael W., vor, ihm Steine in den Weg zu legen. Weil er den Bahnhof gekauft hatte. Tatsächlich bedauerten der OB und die anwesenden SPD-Stadträte heute , dass die Stadt damals nicht ihr Vorkaufsrecht ausgeübt hatte. Hätten wir gewusst, dass Herr S. sich nicht an den Kaufvertrag hält, hätten wir den Bahnhof gekauft sagte Helmut R. Das Vorkaufsrecht ist zwar weg, dafür ist die Stadt demnächst um einige Bäume reicher. Denn Peter S. löst die erwähnte strittige Parkplatzfrage direkt vor dem Bahnhof nun auf seine Weise. Ich werde sämtliche Bäume auf meinem Bahnhofgrundstück entlang der Bahnhofstraße ausbaggern lassen. Er schenkt sie dann der Stadt. Er will dort stattdessen 17 Autostellplätze anbringen. Die schöne Stadt will laut Peter S. einen betonierten Bahnhofvorplatz.
felixjetter - 13. Mai, 20:27