Der Überfall auf die Cocktailbar Nr. 9 im schönen Balingen wurde nur vorgetäuscht
Ich schrieb ja vor Monaten das die Cocktailbar Überfallen wurde. Jetzt kam im Amtsgericht in Hechingen die Wahrheit ans Licht. Der heute 23-Jährige ehemalige Wirt der Balinger Cocktailbar zeigte sich vor Gericht zerknirscht. Er habe damals in einer WG gewohnt, räumt er auf Nachfrage des Staatsanwalts ein. Er habe sich mit seinen Mitbewohnern nicht mehr verstanden. Er wollte ausziehen. Die Nachzahlung, die von ihm gefordert worden sei, habe er nicht bezahlen können sagte er. Zusammen mit einem Kumpel habe er die Tat ausgeheckt. Der Kumpel sei ab und zu auf ein Bier vorbeigekommen. Auch an jenem Abend. Wir sind dann leide Gottes auf die Schnapsidee gekommen sagte der Wirt. Sie nahmen etwas mehr als 100 € aus der Kasse und der Wirt gab an, drei maskierte Osteuropäer hätten ihn mit Messern bedroht. Die Polizei gab eine Personenbeschreibung heraus, begann zu ermitteln und kam den wahren Übeltätern zum Glück auf die Schliche. Der Eine war gleich vernommen worden, der jetzt Angeklagte war zunächst verschwunden. Die Polizei ging davon aus, dass er untergetaucht sei. Nachdem sein Aufenthalt ermittelt war folgte die Festnahme. Er kam für sieben Wochen in U-Haft. Wie der Richter bemerkte, war die Beweisaufnahme "sehr schlank". Das Vorstrafregister war anders. Betrug in mehreren Fällen, Verstoß gegen das Waffengesetz, unbefugter Gebrauch von Fahrzeugen, Kennzeichendiebstahl. Im Schnitt musste der junge Mann dreimal im Jahr vor den Kadi. Er sei mit 18 Jahren von daheim ausgezogen. Seine Mutter sei depressiv gewesen, der leibliche Vater habe nichts von ihm wissen wollen, mit dem Stiefvater habe es nur Ärger gegeben. Da sei er an die falschen Freunde geraten. Mit denen hat er geklaut und getrunken. Auch er selbst sei jetzt in psychologischer Behandlung. Sein Psychologe habe gesagt, die Taten seien "wie ein Hilfeschrei". Jetzt habe er mit den "falschen Freunden" zum Glück nichts mehr zu tun. Er habe in der Reha neue Freunde kennengelernt. Er schafft als Hausmeister und wohnt bei seinem Onkel passt dort auf die Kids auf. Den Schaden, den er angerichtet habe, wolle er nach und nach wieder gutmachen. Er habe Arbeit, sei auch schon zu einer Schuldnerberatung gegangen. Denn alles in allem schulde er verschiedenen Gläubigern rund 18 000 €. Der Staatsanwalt forderte eine Gefängnisstrafe, der Verteidiger plädierte für Bewährung. Er Richter sagte er hoffe das er den Wirt nicht mehr sieht. Die Haftstrafe setzte er für 3 Jahre zur Bewährung aus.
felixjetter - 30. Okt, 16:48