Samuel K. macht eine Ausbildung im B2
Vor drei Jahren noch befand sich Samuel K. auf der Flucht von Eritrea nach Deutschland. Heute macht der 21-Jährige eine Ausbildung zum Verkäufer im B2-Biomarkt in Balingen, spricht gut Deutsch, ist beliebt bei den Kunden und seinen Kollegen. Eine Portion Glück und vor allem viele helfende Hände, die es gut mit dem jungen Mann meinen, haben ihm die zweijährige Ausbildung zum Verkäufer ermöglicht. Bei einem zweiwöchigen Praktikum im Mai 2016 schnupperte er zum ersten Mal deutsche Arbeitsluft im Biomarkt in der Bahnhofsstraße. Damals besuchte er die internationale Klasse der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule. Zwischen dem Praktikum und seinem Ausbildungsbeginn am Freitag den 1.09.17 jobbte Samuel K. im B2-Markt, verbesserte dabei seine Deutschkenntnisse und lernte nebenbei den Alltag in Deutschland außerhalb des Asylbewerberheims kennen. Seine Eltern betrieben in seiner Heimatstadt ein kleines Obst- und Gemüsegeschäft. Seit Beginn des Jahres ist sein Aufenthaltsstatus anerkannt. In den vergangenen drei Jahren hat sich für den jungen Eritreer viel zum Besseren gewendet. 2014 flüchtete er aus seinem Heimatland vor dem Militär. Ein Schleuser brachte den damals 18-Jährigen mit 450 anderen Flüchtlingen auf einem Boot nach Deutschland. Zunächst landete er in der Landeserstaufnahmestelle in Heidelberg, dann in der Asylunterkunft in der Balinger Beckstraße. Aktuell wohnt er in einer Wohngemeinschaft in Frommern. Um ihm den Alltag in Deutschland, im Betrieb und in der Schule zu erleichtern, steht ihm unter anderem Joachim K. zur Seite. Der pensionierte Deutschlehrer hilft dem Flüchtling dabei, sich im Alltag fern von seiner Heimat zurechtzufinden. Beispielsweise unternehmen sie gemeinsame Ausfahrten durch die Region, bei denen Joachim K. seinem Schützling beispielsweise die Vorschriften im Straßenverkehr erklärt. Nach Feierabend spielt der 21-Jährige gerne Fußball mit anderen Flüchtlingen oder macht Kraftsport. Kontakt zu seinen Eltern in Eritrea hält er über das Telefon. In Balingen möchte er vorerst bleiben, hier gefällt es ihm. Letztendlich wünscht er sich nur noch eine eigene Wohnung.
felixjetter - 1. Okt, 17:35