Hassan A. aus Syrien schafft im Balinger Krankenhaus
Der 37-jährige Hassan A. floh im April 2015 aus Syrien. Nun kann er im Balinger Krankenhaus wieder als Assistenzarzt arbeiten. Vom kleinen Krankenhaus für Regimekritiker über die Balkanroute in die Landeserstaufnahmestelle in Meßstetten und zurück an die Patientenbetten im Balinger Krankenhaus. Schon vor dem Bürgerkrieg arbeitet Hassan A. als Arzt an der Universitätsklinik in Damaskus. Wenig später ist er daher als Rettungsarzt und Chirurg in einem kleinen Krankenhaus in der Nähe von Damaskus für Oppositionelle zur Stelle. Im April 2015 fasst er jedoch einen Beschluss. Wir haben meine Stadt verloren, es wird jetzt sehr gefährlich für mich. Er flüchtet in den Libanon, das sei der gefährlichste Teil seiner Flucht gewesen. Dort erkennt er schnell.Ich habe hier keine Zukunft. Über die Türkei und Griechenland flüchtet er mit einem kleinen, fünf Meter langen Boot zusammen mit 50 anderen, erzählt er. Dann ging es über die Balkanroute ins Herzen Europas. Insgesamt acht Tage lang dann kommt er in Heilbronn an. Seine Frau und seine siebenjährige Tochter bleiben im Libanon, seine Eltern und Geschwister sind in Saudi-Arabien, Syrien und Dubai verstreut. Von seiner neuen Heimat Europa wusste er anfangs nichts, außer Deutschland sagte Welcome. Ende 2015 erreicht er in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Meßstetten. Dort hilft er den Ärzten medizinisch und als Arabisch-Übersetzer. Von den Schwestern lernt er in den kurzen Pausen die ersten Brocken Deutsch. In der LEA wollen sie ihn daraufhin am liebsten behalten, er arbeitet dort insgesamt vier Monate als Übersetzer. Doch Hassan A. will wieder seiner Profession nachgehen, als Arzt arbeiten wie in Syrien. Seine Kollegen suchen Hassan A. eine Hospitationsstelle. Bis dato kann er sich auf Deutsch lediglich vorstellen, sagen, er habe in Syrien studiert. Das berühmte Balinger Krankenhaus erkennt sein Potenzial. Nebenher besucht er die ersten Sprachkurse. Um in Deutschland als Arzt arbeiten zu können. Mit dem Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Erwin B. geht er anfangs mit zu den Patienten, schaut zu, lernt das Krankenhaus und die Kollegen kennen. Von März bis Oktober 2017 macht er den C1-Kurs und den Anerkennungskurs in Stuttgart. Dann hält er endlich seine Approbation in den Händen. Für ein Jahr darf er nun mit einer vorläufigen Genehmigung in Deutschland arbeiten. Lediglich seine Familie und seine beste Freundin vermisse er in Deutschland. Doch das Willkommensgefühl habe ihn gleich eingenommen, bei ihm sei alles gut. Ich bin zufrieden hier, ich habe Kontakt mit Deutschen und fühle mich nicht allein sagt er. Auch bei den Patienten ist der 37-jährige Assistenzarzt angekommen. Ich finde die Idee gut
felixjetter - 28. Jan, 14:30