Das Projekt beim Mühltorplatz steht auf der Kippe

Seit dem man alte Stadtmauerreste beim Mühltorplatz gefunden hat geht es um hohe Kosten und nun auch darum, ob die Wohnbau die geplante Bebauung in Fortführung zum Viertel Klein-Vendig überhaupt noch angeht. Es sieht derzeit so aus als ob die Wohnbau nicht bauen kann. Der Grund dafür, dass das Projekt infrage steht, ist der Umfang, mit dem das Landesdenkmalamt der Geschichte auf den Grund gehen will. Die Denkmalschützer wollen auf dem Mühltor-Areal, wo seit dem Mittelalter bis in die Neuzeit Müller und Gerber ihre Handwerke verrichteten. Dort bestehe erstmals in der schönen Stadt Balingen die "Chance auf eine fachgerechte flächige archäologische Untersuchung". Wie genau das vonstatten gehen soll, das wurde Wohnbauchef Walter Z. in einem Schreiben mitgeteilt. Neun Monate lang sollen die Grabungsarbeiten dauern. Während des Winters sollen sie ruhen. Zwölf Monate Buddelei, das bedeutet ein Jahr Verzögerung mit dem Bau. 300.000 € würden die Grabungen kosten.Zu den Gehältern für die Archäologen, die die Wohnbau übernehmen müsste kommen laut Walter Z. Sach- und Nebenkosten, und obendrauf die Kosten. Alles in allem rechnet Zanker mit 464 000 €. Bei einer geplanten Wohnfläche von 1700 Quadratmetern bedeutet das eine Kostensteigerung von 275 € pro Quadratmeter. Walter Z. findet den Aufwand der geplanten Grabungen und die Höhe der Kosten "unzumutbar. Von einem "überzogenen Vorhaben" spricht auch Baudezernent Ernst St. Im Fall des Mühltorplatzes aber müsse man genau prüfen, ob der Aufwand berechtigt sei. Für Ernst St. ist die Lage auch deshalb problematisch, weil die Stadt bei dem Projekt dabei ist. Während die Wohnbau Häuser bauen will, plant die Stadt drumherum einen neuen Platz. Es wäre die Vollendung der in den 1990er-Jahren begonnenen Sanierung des zentralen innerstädtischen Quartiers Klein-Venedig, das mittendrin liegt in der Gebietskulisse der Gartenschau im Jahr 2023. Weil das Vorhaben so wichtig ist und eigentlich genau auf Linie der Landespolitik liegt, wonach Baulücken in Innenstädten geschlossen werden. Die Stadtverwaltung hat an Wirtschaftsminister Nils S. von der SPD einen Brief verfasst.

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