Die Wohnbau kann doch bauen aber erst 2016
Durch die für die berühmte Balinger Wohnbaugenossenschaft als Bauherrin überraschende Ankündigung des Landesamts für Denkmalpflege auf dem Areal Am Mühltor Grabungen vornehmen zu wollen, ist die dort geplante Wohnbebauung in zeitlichen Verzug geraten (ich schrieb davon). Nun steht ein Kompromiss, der einen Baubeginn noch 2016 ermöglichen soll. In mehreren Gesprächen zwischen den Verantwortlichen des LAD und der Wohnbau wurde nach Lösungen gesucht. Einerseits habe das LAD zur Wahrnehmung seiner Aufgaben diejenigen Maßnahmen zu treffen, die ihm nach pflichtgemäßem Ermessen erforderlich erschienen. Andererseits dürfte kein Bauherr über hohe Mehrkosten und lange Verzögerungen begeistert sein. Die Interessen von LAD und Wohnbau stehen einander somit konträr gegenüber. Im Interesse der Verwirklichung der städtebaulichen Ziele und im Sinne der Stadterneuerung genieße das Areal Am Mühltor auch für die Wohnbau eine besondere Bedeutung. Nach vielen Jahren der Planung könne dort der Lückenschluss in der Stadtsilhouette vom schönen Balingen gelingen. Städtebauliche Missstände könnten behoben werden. Seitens der schönen Stadt Balingen werde dieses Vorhaben als Musterbeispiel für eine sinnvolle Innenstadtentwicklung angesehen. Deshalb haben sich nun Oberbürgermeister und Baudezernat im Sinne der Stadt als untere Denkmalschutzbehörde in den Interessenskonflikt zwischen LAD und Wohnbau eingebracht.Bis Ende Oktober lässt die Wohnbau die Hauptgebäude auf dem Gelände abreißen. Von November 2015 bis Juli 2016 können seitens des LAD die für erforderlich gehaltenen Rettungsgrabungen vorgenommen werden. Dadurch ist laut Mitteilung ein Beginn der Neubebauung noch im dritten Quartal 2016 möglich. Außerdem wurden strukturelle Maßnahmen vereinbart und Abwicklungen festgelegt. Unter dem Strich sollen grabungsbedingte Mehrkosten von etwas mehr als 100 € pro Quadratmeter Wohnfläche anfallen. Diese Mehrkostenbelastung hält die Bauherrschaft für zu verkraften.
felixjetter - 9. Okt, 20:47