Endlich ist Muammar al-Gaddafi tot

Der Diktator Muammar al-Gaddafi ist endlich tot. Muammar al-Gaddafi wurde am 19.6.1942 in Sirte, Libyen geboren. Muammar al-Gaddafi entstammte angeblich einer Familie von Beduinen aus dem Stamm der Guededfa und soll in der Region Tripolitanien, damals Teil von Italienisch-Libyen, geboren sein. Die arabisch-sozialistischen und nationalistischen Ideologien des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser begeisterten al-Gaddafi bereits als Jugendlichen. Mit seinem „Bund freier Offiziere“ stürzte er am 1. September 1969 König Idris, als sich dieser gerade in der Türkei aufhielt, durch einen unblutigen Putsch und übernahm als Führer einer Militärjunta. In der Folgezeit formte Gaddafi das Königreich in einen sozialistischen Staat um, der ab 1977 offiziell Sozialistische Libysch-Arabische Dschamahiriyya genannt wurde. Bald nach seiner Machtergreifung gründete Gaddafi die World Islamic Call Society und setzte eine Arabisierungs- und an salafistischer Rhetorik orientierte Islamisierungskampagne in Gang, um westlichen Einflüssen zu begegnen. Gaddafi propagierte innenpolitisch das System der Volkskongresse als direkte Demokratie ohne Parlamentarismus. Im Jahr 1973 entbrannte ein Konflikt mit dem Tschad, als Libyen Korrekturen der Grenzen zu Lasten des Tschads forderte und den Aouzou-Streifen besetzte. Im Libysch-Tschadischen Grenzkrieg von 1978 bis 1987 intervenierte Libyen viermal im Tschad zugunsten dortiger Fraktionen gegen den Präsidenten. Seit Ergreifung der Macht baute Gaddafi einen ausschweifenden Kult um seine Person auf, zu dem auch im gesamten öffentlichen Raum präsente überlebensgroße Bilder von ihm mit dunkler Sonnenbrille oder im bunten Gewand gehörten. 1980 geschah an der Colorado State University das erste Attentat im Ausland auf einen libyschen Dissidenten, das Gaddafi angeordnet haben soll. Insbesondere in diesem Jahrzehnt verbreiteten die Revolutionskomitees, deren Aufgabe unter anderem die Überwachung der Basisvolkskongresse ist, ein Klima des Terrors. Ein 1982 erfolgter Besuch einer Delegation der Partei der deutschen Grünen. Nach dem Bombenanschlag auf die Diskothek La Belle in Berlin in der Nacht vom 4. auf den 5. April 1986 beschuldigte US-Präsident Ronald Reagan Gaddafi, das Attentat angeordnet zu haben, um damit die Versenkung zweier libyscher Kriegsschiffe durch US-amerikanische Streitkräfte zu rächen. Im Verlauf dieses Jahrzehnts wurde die Stimmung der Bevölkerung zusehends gereizt, da aufgrund der 1993 vom UN-Sicherheitsrat verhängten Sanktionen und staatlicher Fehlplanungen die Ölförderung im Vergleich zu den 1970er-Jahren um ein Drittel sank, während gleichzeitig die Population auf über 5,5 Millionen Menschen anstieg, was sich negativ auf die staatliche Ölrente auswirkte. 1993 wurden von Gaddafi die Volksführerschaftskomitees gegründet, in denen die Stammesführer und traditionelle Eliten vertreten sind und über die die Verteilung eines Teils der Erdölrenten abgewickelt wird. Über dieses Instrument konnte er die einflussreichsten Stämme in sein System einbinden. Gaddafi war 1969 in erster Ehe mit einer vermögenden Offizierstochter und Lehrerin verheiratet. Aus dieser Ehe entstammt sein erster Sohn Muhammad Gaddafi. Ein halbes Jahr nach der Heirat wurde die Ehe geschieden. Seit 1970 war er mit der Krankenschwester Safaja Farkash verheiratet und hatte mit ihr sieben weitere leibliche Kinder, sechs Söhne und eine Tochter. Die libysche Staatspropaganda berichtete außerdem, Gaddafi habe in den 1980er-Jahren eine Tochter adoptiert, welche im Alter zwischen einem und fünf Jahren bei einem US-Luftangriff am 15. April 1986 ums Leben gekommen sein soll. Diese Tochter war vorher in Libyen nicht bekannt und ist möglicherweise eine Propaganda-Lüge. Am 20. Oktober 2011 starb Gaddafi in der Stadt Sirte unter bisher ungeklärten Umständen. Ich trauer nicht um ihn.

Das war er

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