Im schönen Balingen wurden die Ausgrabungen gezeigt
Seit einigen Monaten klafft eine große Baustelle am schönen Balinger Mühltor. Gestern bestand bei mehreren Führungen die letzte Gelegenheit, sich über die Ergebnisse der archäologischen Ausgrabung mit Blick auf die erhaltenen, steinernen Zeitzeugen einen Eindruck zu verschaffen. Die Balinger haben sich an den Anblick von Mauerresten und dem arbeitenden Team des Landesamts für Denkmalpflege schon gewöhnt. Bald jedoch gehört dieser Blick in die Vergangenheit. Den demnächst darf dort gebaut werden. Bereits zum ersten Rundgang um die eingezäunte Baustelle mit den Archäologinnen Beate S. und Simone W. hatten sich gut 60 Neugierige eingefunden. Die beiden Expertinnen vom Landesdenkmalamt erklärten das System aus Mauern und Kanälen, schilderten die Bedeutung von Durchlass-Bögen. So sei mittlerweile klar, dass es sich bei der vermeintlichen zweiten Zwingermauer um eine spätere Ergänzung der Stadtmauer handelt, die nach der Stadterweiterung das Gerberviertel und die ansässigen Mühlen sicherte. Auch das Fundament eines weiteren Turms zum Schutz der Stadt wurde gefunden. Die ehemalige Zwingermauer, die schon im 17. Jahrhundert überbaut worden war, kam ebenso ans Tageslicht. Auch die Gerber haben im schönen Balingen ihre Spuren hinterlassen. Der Bauhof wird sich geeignete Stücke als Flickmaterial für die heute noch sichtbare Stadtmauer sichern und schafft damit die Verbindung in vergangene Jahrhunderte.
felixjetter - 24. Jul, 19:02